Freitag, 2. Januar 2015

Trash

Das Frühstück in den Hotels unseres Roadtrips hat in der Regel eine üble Gemeinsamkeit: Alles ist aus Plastik, die Teller, das Besteck, die Schüsseln, die Saftgläser und die Kaffeebecher sowieso. Der Käse aus der Tüte wohl auch, zumindest sieht er so aus, ich habe ihn aber nicht probiert. (Chris behauptet sogar, das wäre Omelette zum Erwärmen in der Mikrowelle.) Am Ausgang des Frühstückssaals dann links und rechts riesige Mülltonnen, in denen das ganze Zeug nach dem Essen abgeladen wird. Passend dazu gab es eines morgens lustigerweise braune 100-%-Recycling-Servietten mit der Aufschrift "Minimizing your environmental impact".
Dann plötzlich ein Rentnerpaar neben uns, das sich Porzellanteller und echte Messer und Gabeln mitgebracht hat. Wow, denken wir, das ökologische Bewusstsein greift auch in Amerika langsam um sich, und schenken den beiden ein anerkennendes Lächeln. Denkste. Ziemlich schnell ist klar, dass es den beiden allein um den Komfort geht. Die Marmelade lässt sich einfach besser verteilen, wenn man ein stabiles statt ein wabbeliges Plastikmesser verwendet.
Am Ende fühlen wir uns wie bei einer kleinen Revolte, weil wir beim Rausgehen den Kaffeebecher noch einmal füllen und auf den Plastikdeckel verzichten. (Das wiederum rächte sich beim anschließenden Strandspaziergang, aber egal.)


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