Montag, 26. Januar 2015

Essen gehen im Schnelldurchlauf

Einen gemütlichen Abend mit viel Zeit zum Quatschen im Restaurant verbringen? Was Fastfood-Läden auszeichnet, macht in den Staaten auch vor besseren Häusern keinen Halt: Man wird als Gast unglaublich schnell abgewickelt. (Das erklärt auch, warum die Leute teilweise in langen Schlangen vor den Restaurants stehen: Es werden ziemlich zügig Tische frei, zumal man für die "Drinks danach" an die Bar geht.)
"Incredible Coconut-Cake" - der Name ist Programm
Jedenfalls ist das alles prima, wenn man tierischen Hunger hat und nur eine Hauptspeise bestellt. Oder wenn Chris am Abend ein Geschäftsessen hat und in weniger als zwei Stunden inkl. Fahrtzeit wieder zu Hause ist. Wenn man sich dagegen zu zweit auf ein schönes Abend-Event freut und dabei in drei Gänge "investiert", kann es frustrierend sein: Letztens kam die Vorspeise noch vor den Getränken, der Hauptgang parallel zu den letzten Krümeln der Vorspeise und mit dem Dessert die Rechnung, weil wir vorab die Frage, ob wir noch Getränke bestellen möchten, verneinten (die Gläser waren noch voll, man kam ja nicht dazu). Ungelogen: Es waren erst 45 Minuten vergangen, aber 85 $ weg. Das tat weh.
Letzten Samstag haben wir uns dann für den Renovierungsstress der letzten Tage mit einem wunderschönen Restaurant in Charleston Downtown belohnt: tolles Ambiente, Kerzenschein, Industriecharme gepaart mit schicken Accessoires. Das wollten wir etwas länger genießen und haben die nette Kellnerin gebeten, uns bitte etwas mehr Zeit zwischen den einzelnen Gängen zu lassen. Hat geklappt. Und jetzt das Beste zum Schluss: Wir kamen später ins Gespräch und sie erzählte, dass sie bald einige Monate in Frankreich in der Gastronomie arbeiten wird: Da prallen dann bei der Esskultur Welten aufeinander. Sie freut sich schon und ist ganz gespannt.

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