Mittwoch, 7. Oktober 2015

flash floods: So ging's weiter

Am Sonntag war das Wasser wieder auf dem Rückmarsch
Bis einschließlich Samstagabend blieben wir relativ cool, weil uns die Überschwemmungen im Grunde kaum betrafen und lediglich der Teich der Wohnanlage über die Ufer getreten war. Unsere Stimmung änderte sich aber in der Nacht auf Sonntag gewaltig: Während das Baby nach dem nächtlichen Stillen wieder friedlich einschlummerte, waren Chris und ich plötzlich hellwach. Der Blick in den Garten verhieß nichts Gutes: Der Teich hatte mittlerweile große Rasenflächen überspült und selbst die kleine Brücke stand unter Wasser. Auf der anderen Seite des Hauses ein ähnliches Bild: Das Wasser kam näher, die komplette Straße war bereits überschwemmt und es regnete heftig weiter.
Für zusätzliches Unbehagen sorgte Chris dann mit der naheliegenden Frage, was machen wir eigentlich bei einem Stromausfall? Tja, an Schlaf war dann um vier Uhr nachts endgültig nicht mehr zu denken. Noch mal kritisch aus den Fenstern auf den Wasserstand gesehen, die Vorräte überprüft ("hätten wir doch mal mehr eingekauft!") und die Nachrichten gecheckt. Während Chris für den Notfall Batterien, Kerzen und eine Kopflampe bereitlegte und noch mal die Handys und Laptops an's Netz anschloss, wollte ich in einem Anflug von Panik vorsichtshalber sämtliche Bestände an Nudeln, Reis und Kartoffeln vorkochen. Chrissis Blick samt hochgezogener Augenbraue hielt mich aber davon ab: Vielleicht war die Idee doch übertrieben. Um überhaupt irgendetwas zu machen, habe ich dann einige Schüsseln mit Leitungswasser gefüllt... Man weiß ja nie. Beruhigt durch den Aktionismus ging's wieder ins Bett.
Am Sonntagmorgen die freudige Überraschung: Der starke Regen war leichteren Schauern gewichen und der hohe Wasserstand überall sichtlich zurückgegangen. Gegen Mittag haben wir uns vor die Tür gewagt und die Wohnanlage erkundet: Alles sah noch ziemlich wüst aus, weil das abfließende Wasser in den überschwemmten Bereichen einen Blätter-Schlamm-Matsch hinterlassen hatte. Der wurde dann aber direkt am Montag vom Gärtner-Team behoben. Alles in allem also halb so wild und kein Vergleich zu den schrecklichen Bildern und Nachrichten, die uns weiterhin aus Charleston Downtown, Columbia und weiteren stark betroffenen Gebieten erreichen.

An die nächtliche Überflutung der Brücke erinnerte am nächsten Mittag nur noch der verrutschte Kies


Der Rand auf dem Mülleimer zeigt, wie hoch das Wasser stand

Der am Sonntag nach wie vor geflutete Golfplatz (liegt wohl in einer Senke)

Schadensbegrenzung am Montag

2 Kommentare:

  1. Oh je, da kann einem ja doch ein bißchen Angst und Bange werden.... bin erleichtert, dass ihr von Schlimmerem verschont geblieben seid!

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  2. Danke, San! Wir sind auch froh, dass wir keine nassen Füße bekommen haben!

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