Montag, 27. März 2017

Digital Detox: 24 Stunden ohne Smartphone

Am Samstagabend um 22.30 Uhr gingen bei unseren Handys (und zur Sicherheit bei Pad und Laptop) die Lichter aus: Für uns und die Geräte gab es eine 24-stündige Pause und danach einen Neustart. Warum? Wir haben Menschen, die in jeder freien Sekunde in ihr Handy schauen oder es quasi gar nicht mehr aus der Hand legen, eigentlich immer belächelt. Mittlerweile häufen sich aber auch bei uns die Fälle, in denen die Smartphones ständig hervorgezogen werden, um die Zeit totzuschlagen: An der Supermarktkasse, auf dem Beifahrersitz, beim Tanken, beim Warten vor dem Kindergarten und neuerdings sogar im Bett vor dem Einschlafen. Das Problem: Es geht dabei in der Regel nicht darum, sich endlich mal um die zahlreichen unbeantworteten Kurznachrichten zu kümmern, etwas Konkretes nachzulesen oder zu recherchieren. Nein, meistens ist es belangloses Herumsurfen durch die Social Media-Kanäle. Natürlich finde ich es spannend, auf diese Weise zu verfolgen, was meine Freunde in Deutschland oder andere Expats in den USA so treiben. Aber muss das zehnmal pro Tag sein oder reicht vielleicht auch zweimal? Dieser Automatismus, mit dem in jeder noch so kleinen Pause zum Handy gegriffen und die Timeline bei Instagram oder Facebook gecheckt wird, nervt einfach.
Am Sonntag blieben die Geräte also einfach mal komplett aus. Haben wir etwas verpasst? Natürlich nicht. Die Social Media-Welt drehte sich weiter und wir wurden darüber mal nicht unmittelbar informiert. Ja und? Probleme ergaben sich auf ganz anderen Gebieten und zeigten, dass wir grundsätzlich natürlich nicht auf Smartphones verzichten wollen/können: Wie praktisch wäre es doch gewesen, im Supermarkt vor dem Gewürzregal mal schnell nach der englischen Übersetzung für Kurkuma suchen zu können. Oder Benjamin nachmittags auf der Terrasse dabei zu fotografieren, wie er den halben Garten mit seinem kleinen Schüppchen und Eimer umgraben wollte. Aber das Handy blieb am Sonntag nun einmal konsequent ausgeschaltet.
Was haben uns jetzt 24 Stunden "digital detox" gebracht? Definitiv ein neues Bewusstsein im Umgang mit Smartphones. In meine Handtasche ist inzwischen wieder ein kleines Taschenbuch eingezogen, für die kleinen Pausen unterwegs. In Sachen Social Media heißt unsere neue Devise: "Weniger ist mehr." Außerdem habe ich bei diversen Facebook-Gruppen die Häkchen versetzt und erhalte jetzt keine rot leuchtenden Benachrichtigungen mehr, wenn in China ein Sack Reis umfällt. Und daheim gilt ab sofort: Keine Handys mehr im Schlafzimmer. Die Ausrede mit der Weckfunktion zählt übrigens nicht: Es gibt ja noch so etwas altmodisches wie reine Wecker.

2 Kommentare:

  1. Konsequent. Hut ab.
    Ich versuche auch bewusster mit dem Handy umzugehen, denn dieses ziellose Rumsurfen ist mir das ein oder andere Mal auch unschön aufgestoßen.... vor allen Dingen finde ich es auch wichtig, das Handy weitestgehend in der Tasche zu lassen, wenn man mit anderen Menschen zusammen ist. Das sollte doch der Fokus des Treffens sein, nicht das Updaten von Social Media.

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    1. Danke, ich kann die kleine Auszeit wirklich sehr empfehlen! Hat bis jetzt sehr viel gebracht. LG an die Westküste!

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