Donnerstag, 6. Oktober 2016

Hurrikan Matthew: Wir sind längst weg!


Wir sind natürlich längst nicht mehr in Charleston, wo ab Freitagnachmittag der Hurrikan Matthew sein Unwesen treiben wird. Kurz nachdem am Dienstag die Evakuierung der Küstengebiete für den nächsten Tag angekündigt wurde, haben wir bereits unsere wichtigsten Sachen in zwei Koffer gepackt, die Terrassenmöbel ins Wohnzimmer geräumt und sind nachts (mit tausenden anderen Autos) rund 160 Kilometer ins Landesinnere gefahren. Zu diesem Zeitpunkt waren die Bestände an Wasser und Konserven in den Supermärkten nahezu ausverkauft, auch der Sprit an den Tankstellen neigte sich dem Ende zu. Mich hat aber vor allem die Entscheidung überfordert, was nehme ich jetzt mit auf die Reise, was bleibt im Apartment? Was ist wichtig, was nicht? Ein schreckliches Gefühl. 
Jedenfalls ging es nach einer Übernachtung in Columbia weiter nach Clemson. Hier im Norden von South Carolina sind wir in den nächsten Tagen in einem Hotel untergebracht und beobachten aus sicherer Entfernung die weitere Entwicklung. Die Gegend rund um Clemson ist wunderschön und eigentlich fühlt sich alles an an wie ein spontaner Kurzurlaub. Die Bilder im Fernsehen zu den bisherigen Toten und Schäden sowie die Pressekonferenzen zu den möglichen Szenarien für Charleston holen uns aber immer wieder in die Realität zurück. Eigentlich sind wir sicher, dass wir bei unserer Rückkehr unser Apartment so vorfinden, wie wir es verlassen haben. Womöglich steckt dahinter aber nur die Tatsache, dass alles andere unvorstellbar ist...
Der Hurrikan, der aktuell auf Florida zusteuert, soll auf seinem weiteren Weg nach South Carolina an Kraft verlieren. Allerdings gilt die Sorge in Charleston und Umgebung nicht primär dem Wind, sondern vielmehr dem drohenden Starkregen und dem Meereswasser, das der Wind ins Landesinnere drücken wird. Die Region ist von Flüssen und kleinen Creeks durchzogen und der Wasserspiegel droht vor allem in tiefer liegenden Wohnorten anzusteigen. Einen Eindruck von solchen Überflutungen haben wir bereits im letzten Jahr bekommen. Damals kam auch uns das Wasser recht nahe, letztlich lag unser Wohnhaus aber hoch genug und wir haben keine nassen Füße bekommen.
Wie es weiter geht? Keine Ahnung. In Charleston wurden von den Behörden heute auch die Einwohner, die eigentlich vor Ort bleiben wollten, aufgefordert, zu gehen: "You must act now!" Von unseren Freunden und Bekannten sind mittlerweile alle in sicherer Entfernung bei Verwandten, Freunden oder in Hotels untergekommen. Nur eine Freundin bleibt beharrlich mit ihrer Familie in ihren Haus in Charleston: "I am Floridian, born and raised living through hurricanes all the time", schrieb sie. Ich hoffe sehr, dass das gut geht.
Hier ein paar Bilder von unserem Aufbruch und dem "erzwungenen" Kurzurlaub im Norden von South Carolina:
Terrassenmöbel rein, Strom ausschalten und schnell weg

Auf dem Weg nach Columbia standen wir nachts erst einmal im Stau.
Zwischenübernachtung in Columbia und Besuch im Zoo
Seit gestern sind wir in Clemson und erkunden die Gegend.
Waterfront Park... ohne water.
XXL-Pizza
Ben zählt die Blätter. 
Das wunderschöne Greenville
Waterfalls in Greenville

Ben im Glück: Steine und Bagger...

.... Das waren seine Highlights im Children's Museum in Greenville.

2 Kommentare:

  1. O je, an den Strakregen letztes Jahr, als wir ankamen, kann ich mich noch gut erinnern... Hoffentlich geht alles gut! Mit Greenville habt Ihr Euch auf jeden Fall ein schönes Plätzchen ausgesucht. Hat uns gut gefallen im Sommer!
    LG! Yvette

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    1. Danke Yvette. Ich bin auch sehr begeistert von Greenville. LG

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